Pädagogisches Fachpersonal steht in allen Bereichen immer wieder vor der Herausforderung, im laufenden Betrieb und sozusagen „nebenbei“ die Praxis zu verbessern. Methoden sollen überdacht, neue Ideen implementiert und Ergebnisse evaluiert werden. Manchmal kommen diese Anforderungen aus dem Team und dem eigenen Selbstverständnis heraus – manchmal werden sie von außen gestellt.
Praxisentwicklung braucht Zeit und Ressourcen. Das Kommunalpädagogische Institut kann anbieten, ein Teil dieser Anforderungen zu übernehmen. Da wir nicht selber in die Praxis eingebunden sind, können wir den Außenblick liefern, der im Alltag droht verlorenzugehen. Wir sind aber keine Unternehmensberatung, die meint immer schon alles besser zu wissen. Auf der Grundlage des Verständnisses, dass Praxisentwicklung nur funktioniert, wenn man alle Betroffenen an den Entscheidungen möglichst weitgehend beteiligt, arbeiten wir gemeinsam mit ihnen aus, wer eigentlich was und warum entwickeln soll.
Forschung, die sich als pädagogische Forschung versteht, bezieht den Bildungsprozess in ihre Methoden mit ein. Das bedeutet, der Forschungsprozess wird partizipativ gestaltet. Die Erhebung von Daten und die Interpretation geschieht mit der Praxis gemeinsam. Evaluationen werden in der Regel nicht nur am Ende eines Prozesses als abschließende Evaluation vorgenommen sondern als Prozessevaluation gestaltet.
Partizipation von Kindern und Eltern im Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule. Im Auftrag der Stadt Kiel
Evaluation des derzeitigen Standes von Verfahren zur Kinder- und Jugendbeteiligung innerhalb der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Kiel. Im Auftrag der Stadt Kiel
Evaluation des Projekts „mitKids Aktivpatenschaften“. Im Auftrag der Ehlerding Stiftung Hamburg
Evaluation des Projekts „Integration / soziale Inklusion aller Bevölkerungsgruppen im Bezirksamt Altona am Beispiel des Sozialen Dienstleistungszentrums“. Im Auftrag der Bezirksversammlung Hamburg-Altona
Evaluation und Wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts „Gemeinsam stark für Vielfalt“. Im Auftrag der SJD – Die Falken, Bundesverband
Evaluation der Fortbildung „breit aufgestellt“ für MultiplikatorInnen zur Rechtsextremismusprävention. Im Auftrag von Arbeit und Leben Hamburg
Evaluation des Programms „Lebenswelt Schule“ (1. Projektjahr). Im Auftrag der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung
Evaluation des Modellprojekts „agentur jobtransfer“- Arbeits- und Berufsorientierung vorrangig für straffällig gewordene Jugendliche und Jungerwachsene
Evaluation der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in den Hamburger Bezirken. Im Auftrag der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz
Prüfbericht zu Angeboten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Neumünster
Wissenschaftliche Begleitung des Projekts generation@. Im Auftrag der Bürgerstiftung Hamburg
Moderation und Fortbildung
Moderation der Klausurtagung der Arbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit Nordrhein-Westfalen
Moderation des Strukturtages des Regionalen Dienstleistungszentrums in Meldorf
„Perspektiven der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Hamburger Bezirk Eimsbüttel “. Moderation der Fachtagung „Partizipation von Kindern und Jugendlichen“.
Moderation der Klausurtagung des Willy-Brandt-Centers Jerusalem. Im Auftrag Förderverein Willy-Brandt-Zentrum e.V.
Organisation und Durchführung der Fortbildung zum Thema „Bildungslandschaft“ für AG Jugend im Stadtteil Hamburg-Lohbrügge
Forschung
Nutzer*innenbefragung der OKJA in der Landeshauptstadt Kiel im Rahmen des Qualitätsentwicklungsprozesses. Im Auftrag der Stadt Kiel
Erstellung von drei „Regionalanalysen zu rechtsextremen AkteurInnen und Aktivitäten sowie des zivilgesellschaftlichen und staatlichen Engagements dagegen“ für die Hamburger Bezirke Harburg, Bergedorf und den Stadtteil Bramfeld. Im Auftrag des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus Hamburg (MBT Hamburg)
Interkulturelle Gemeinwesenarbeit – Außerschulische Integration und Segregation im Jugendalter. Durchgeführt in Hamburg – St. Georg.
Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten (E & C): Expertise zu den Vernetzungsstrukturen der sozialräumlichen Kinder- und Jugendhilfe in den Bundesländern Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein
Beratung
Konzept für eine Evaluation des Projekts „überLagert“. Im Auftrag des Landesjugendrings Brandenburg
Konzept zur Erhebung und Darstellung präventiver Angebote im Kreis Pinneberg. Im Auftrag des Kreises Pinneberg
Bestandsaufnahme zu Angeboten der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung durch Berliner Hochkultureinrichtungen. Im Auftrag der „Stiftung Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung“
Die Kommunalpädagogik nach Helmut Richter (1998; 2019) hat das Ziel, weitreichende Demokratisierungsprozesse in der Gesellschaft zu fördern. Kernbereich ist dabei die Sozialpädagogik. Die Kommunalpädagogik geht von der Mündigkeit aller Menschen von Geburt an aus und vermeidet damit einschränkende und paternalistische Sichtweisen auf die Zielgruppen. Die Frage nach der Kompetenz wird nicht funktional-pragmatisch, sondern lediglich auf der Basis der Betroffenheit beantwortet. Wer betroffen ist, ist eben auch kompetent, um mitreden und mitenscheiden zu können. Die Grundlage und der Raum für eine so verstandene weitereichende Beteiligungspraxis ist der direkte Lebensraum und damit die Kommune vor Ort. Im grundlegenden Verständnis darüber, dass Pädagogik und Politik ineinandergreifen, gilt es dann diese Beteiligungspozesse größer und weitreichender zu denken und die Gesellschaft als eine perspektivisch dezentrale zu konzipieren. Nach Helmut Richter ist Pädagogik „der vom Handlungszwang entlastete Diskurs eines kommunalen Publikums unter Anleitung von Experten (oder Kritikern), die wiederum selber von dem immer auch schon mündigen Publikum durch bessere Argumente gebildet werden können.“ Kernbereich der Stärkung der Demokratie in der Kommune sind dabei sozialpädagogische Institutionen und selbstorganisierte Vereine.
Richter, Helmut (2019): Sozialpädagogik. Pädagogik des Sozialen. Grundlegungen, Institutionen und Perspektiven der Jugendbildung. 2. überarbeitete Auflage. Springer VS.